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Erhaltung der Zivilschutzanlage "Krebs-Bunker" => Aktuelles (Updated: 02.07.2013) => zur Galerie

Objektinfo:
Tiefbunker in der Nürnberg Innenstadt aus dem Jahr 1977. Errichtet zur Aufnahme der Zivilbevölkerung im Kriegs- /Krisenfall. In der Anlage hätten 1885 Personen Schutz und Zuflucht gefunden.

Detailierte Objektbeschreibung

 
Mit Beschluss der Innenminister aus 2006 wird das bisherige Zivilschutzkonzept aufgegeben. Die Vorhaltung von Schutzräumen wird nicht mehr für nötig erachtet. Der Zeitpunkt ist abzusehen an dem solche Objekte endgültig verschwinden.
 
Was planen wir:
Die IG "Nürnberger Unterwelten" tritt für den Erhalt des "Krebs-Bunkers" ein und möchte diesen nach Rücksprache mit den zuständigen Behörden gerne der Öffentlichkeit zugänglich machen.
 
In welcher Form dies geschehen soll bedaf noch weiterer Planung. Grundsätzlich sind für uns verschiedene Lösungen denkbar.
  • eine bestehende Organisation/ Verein greift unseren Gedanken auf und führt regelmäßige Führungen durch. Wir wären hier dann nur der Initiator.
  • eine Kooperation mit einem bestehenden Verein. Dieser würde sich dann um alles "Offizielle" kümmern, wir würden dann in Absprache Führungen durch die Anlage machen, im Auftrag des jeweiligen Vereins
  • die IG "Nürnberger Unterwelten" tritt als alleiniger Durchführer und Organisator des Projekts auf.
Da wir uns derzeit noch in Planungs- und Projektierungsphase befinden, können wir hierzu leider noch keine näheren Infos bereitstellen.
 
Die Führungen sollen regelmäßig stattfinden und sind offen für jeden.
 
Warum?
In unseren Augen handelt es sich bei Zivilschutz-Anlagen um stumme Zeugen einer Epoche die allmählich dem Vergessen anheim fällt bzw. der jüngeren Generation nur aus dem Geschichtsbuch bekannt ist...
 
Noch bis 1989 herrschte in Mitteleuropa das Zeitalter des "Kalten Krieges" verbunden mit der Gefahr einer bewaffneten Auseinandersetzung der beiden großen Blöcke (USA u. Sowjetunion, genauer gesagt NATO und Warschauer Pakt).
Vor diesem Hintergrund wurden vorwiegend in den 70er Jahren überall in der BRD Schutzräume neu errichtet oder bestehende Anlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges modernisiert.
Ausgestattet mit allen zum (Über-)Leben notwendigen Dingen harrten die Anlagen einer Bestimmung und einem Schicksal entgegen, welches zum Glück nie eingetreten ist.
 
Noch heute beschleicht einen ein beklemmendes Gefühl wenn man sich unter die Erde begibt und durch die Gänge und zahlreichen Räume geht. Man fühlt sich in der Zeit zurückversetzt.
 
Während des "Kalten Krieges" wurde über die Anlagen nicht viel gesprochen, daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Bevor nun endgültig die "Lichter für immer ausgehen", möchten wir zumindest einen dieser Orte retten und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen.
 
Interessiert das den jemanden?
Diese Frage mag sich mancher stellen, ...
  • allerdings hätten es sich die Herrscher der Burg auch nicht träumen lassen, dass ihre Behausung mal zur Touristen-Attraktion wird.
  • wäre niemand auf die Idee gekommen, dass eine Wehranlage (wie die Stadtmauer) das gleiche Schicksal erfährt. Vielmehr wäre jede damalige Neugier wohl zum Zeitpunkt der Errichtung mit Waffengewalt gestoppt worden.
  • werden unzählige Bunkeranlagen aus dem Zweiten Weltkrieg von Touristen besucht (z.B. Westwall, Maginot-Linie).
  • gibt es einen Tourismus entlang der Innerdeutschen Grenze.
  • gibt es in anderen Städten ähnliche Interessengruppen, die seit langem erfolgreich Führungen anbieten (z.B. Berlin, Hamburg)
Diese Liste läßt sich noch beliebig fortsetzen. Wir sind daher der Meinung, dass über eine touristische Nutzung des "Krebs-Bunkers" zumindest nachgedacht werden sollte.
 
Dazu werden wir demnächst mit den zuständigen Stellen bei der Stadt Nürnberg in Kontakt treten und ein entsprechendes Konzept vorlegen.